FMNR -DIE STÄRKSTE WAFFE GEGEN DEN KLIMAWANDEL
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- Durch manbefair Team
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Seit langem unterstützen wir die Organisation World Vision. Als wir uns mal wieder mit den Projekten von World Vision beschäftigt haben, sind wir auf die FMNR Methode aufmerksam geworden, die wir so spannend finden, dass wir sie gerne kurz mit Euch teilen möchten.
Farmer Managed Natural Regeneration
oder kurz FMNR ist eine Methode zur regenerativen Aufforstung von Gebieten, die von der Desertifikation, also der Wüstenbildung betroffen sind. Es gibt viele Gründe für die Wüstenbildung, der wesentliche ist der Mensch, der die vorhandene Vegetation solange nutzt, bis diese Ressource erschöpft ist. In Kombination mit dem Bevölkerungswachstum hat dann die Natur eigentlich kaum noch eine Chance sich zu regenerieren.
Da sich die Wüsten in den letzten Jahrzehnten deutlich ausgebreitet haben, mit allen schrecklichen Folgen für die Menschen in den betroffenen Gebieten, ist die Methode FMNR so wichtig, diesen Prozess zu stoppen. Hinzu kommt der Teufelskreis, dass die Wüstenbildung einerseits den Klimawandel beschleunigt, andererseits trägt der Klimawandel seinerseits zur zunehmenden Wüstenbildung bei. Man könnte also nicht behaupten, die Ausbreitung der Wüsten ginge uns nichts an. Letztendlich wird wohl immer klarer, dass global alles miteinander zusammenhängt und selbst Entwicklungen an den entferntesten Orten dieser Erde auch uns auf die eine oder andere Art beeinflussen.
Wie funktioniert nun die FMNR Methode?
Sie geht zurück auf den Australier Tony Rinaudo. Als Agrarökonom Anfang der 80er Jahre von Berufswegen und im Auftrag einer Nichtregierungsorganisation in der Sahelzone mit der Frage beschäftigt, wie man die Ausbreitung der Wüste stoppen kann, war es eher der Zufall, dass er sie entdeckt hat. An einem vermeintlich toten Baumstumpf im Sand entdeckte er junge Triebe. Das konnte nur bedeuten, dass trotz der enormen Trockenheit die Wurzeln des Baumes noch lebten. Später kam dann die Erkenntnis dazu, dass sich schon mit ein wenig Wasser aus den spärlichen Regenfällen dieser Regionen aber vor allem mit dem Schutz und gezielter Beschneidung der jungen Triebe ein neuer Baum würde entwickeln können. In verschiedenen Tests konnte er beweisen, dass seine Annahme richtig war. Diese zufällige Entdeckung war wahrscheinlich eine der wichtigsten Erkenntnisse, um der Verwüstung großer Teile der Erde ein Ende zu bereiten und damit auch den Klimawandel zu bekämpfen. Statt mit enormen Aufwand und oft sehr bescheidenen Ergebnissen neue Bäume zu pflanzen, managet FMNR die vorhandenen Reserven der Natur geschickt. Welche Folgen diese Vorgehensweise hat und was Tony Rinaudo, der Vater von Millionen neuen Bäumen und seine FMNR Methode erreicht haben, seht Ihr hier im Video: Revolution im Kampf gegen den Klimawandel
Neue Methoden, Technologie, ein anderes nachhaltiges Wirtschaften und und und …. Es ist möglich, den Klimawandel zu stoppen, wenn wir alle Intelligenz und Fähigkeiten, die uns Menschen gegeben sind, gezielt nutzen. Dabei sind es einzelne Initiativen, die uns Hoffnung machen, aber auch das langsame Umdenken unter den politischen Entscheidern, die merken, dass der Druck, nun zügig zu handeln, aus allen Bevölkerungsschichten zunimmt. Appellieren wir weiter an den gesunden Menschenverstand, an das Gewissen und an die Verantwortung der Politik, die Weichen richtig zu stellen. Dabei ist jeder Beitrag willkommen und notwendig, egal wie klein er ist. Und wenn prominente Stimmen wie z.B. Leonardo DiCaprio anlässlich des UN Climate Change Summits 2014 auf beeindruckende Art und Weise ihre Popularität nutzen, um an höchster Stelle ihre Meinung zum Ausdruck zu bringen, dann kann es funktionieren. Das Video der kurzen Rede von Leonardo DIcaprio auf diesem Summit findet ihr hier: Leonardo DiCaprio (UN Messenger of Peace) at the opening of Climate Summit 2014
Ist es möglich diese Methode auch in nicht Wüstengebieten anzuwenden?
Sehr interessant und endlich mal wieder eine positive Meldung in einer Zeit, in der wir von Katastrophenachrichten erschlagen werden. Warum habe ich vorher noch nichts davon gehört?